Informationen zum Thema Antibiotika
Editorial:
Im Laufe der letzten rund 100 Jahre wurden bakterielle Infektionen erstmals kausal behandelbar. Das aus heutiger Sicht erste Antibiotikum,
das Salvarsan, wurde von Paul Ehrlich gegen die weit verbreitete Infektionskrankheit Syphilis entwickelt. Produziert und vertrieben
wurde es von den Farbwerken Höchst, einem Vorgängerunternehmen von
Sanofi Aventis Pharma.
Der Begriff "Antibiotikum" wurde allerdings erst 1946, und dann zunächst nur für Naturstoffe, eingeführt.
Heute zählen zu den Antibiotika neben Naturstoffen wie Erythromycin, modifizierte oder nachsynthetisierte Naturstoffe wie Cephalosporine
oder Chloramphenicol auch zahlreiche vollsynthetische Substanzen wie dieFluorchinolone.
Es lassen sich derzeit über zwanzig Antibiotika-Klassen aufzählen, die sich hinsichtlich ihrer molekularen Grundstruktur, ihrer Wirkungsweise
und den von ihnen erfassten Bakterienarten unterscheiden. Kürzlich konnte ein deutscher Pharma-Konzern den ersten Vertreter der neuesten Klasse der
Ketolide auf den Markt bringen.
Gründe für die Entwicklung immer neuer Antibiotikaklassen waren die Suche nach weiter verbesserten Wirksamkeits- und Verträglichkeits-Profilen,
aber auch die Besorgnis erregende Ausbreitung von Krankheitserregern, die zunehmend gegen die etablierten Antibiotika resistent geworden sind.
In einigen ausgewählten Fällen kann die
sehr exotisch anmutende -
daher umstrittene - Phagentherapie helfen, die
aufgrund mangelnder Erfahrung
der westlichen Ärzte und der
zeitaufwändigen Zubereitung noch nicht für den Routineeinsatz geeignet ist.
Dr. med. Jochen Kubitschek
Hoffnung - aber noch in der
vrühen Testphase
Neues Antibiotikum soll
eeinmal gegen gefährliches multiresistentes Bakterium wirken
In jedem Jahr sterben weltweit geschätzt 1,3 Millionen Menschen, weil die verfügbaren Antibiotika bei ihren Infektionen nicht mehr anschlagen.
Forscher haben nun den Wirkstoff Zosurabalpin entwickelt, der bei einer gefährlichen Infektion mit dem Bakterium Acinetobacter baumannii (Crab)
Abhilfe schaffen soll.
Flächendeckend einsetzbar ist das neue Antibiotikum jedoch noch lange nicht. Derzeit laufen aber lich klinische Studien, um den Wirkstoff zur Marktreife weiterzuentwickeln.
mehr lesen (in deutscher Sprache)
Quelle: Spiegel, 4.1.2024
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:Nature, Januar 2024
In den USA nimmt die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten dramatisch zu. Die Gesundheitsbehöre CDC empfiehlt Mitgliedern bestimmter Risikogruppen eine Antibiotika-Vorbeugung
Ähnlich wie in Deutschland werden in den USA immer häufiger
Geschlechtskrankheiten
diagnostiziert - aber oft nicht ausreichend behandelt.
Die US-Gesundheitsbehörde Centers of Disease Control and Prevention (CDC) empfiehlt daher bestimten Risikogruppen bis zu drei Tagen nach
Exposition eine vorbeugende Gabe des auch in Deutschland verfügbaren
Antibiotikums
Doxicyklin.
Besonders genannt wurden unter anderem Jugendliche,
Homosexuelle und andere Männer, die mit Männern Geschlechtsverkehr haben,
Transgender Personen,
und Schwangere.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:British Medical Journal,9.10.2023
Falsch etikettiert: "Penicillin-Allergien" sind in 95% der Fälle nicht wirklich Penicillin-Allergien
Eine tatsächliche Penicillin-Allergie ist selten. Weniger als 5% der Patienten, die bei Befragung eine Penicillin-Allergie angeben, sind wirklich
gegen das lebensrettende Medikament allergisch.
Die übliche Folge ist, dass Patienten mit vermeintlicher Penicillin-Allergie im Falle einer bakteriellen
Infektion häufiger ein Breitspektrum-Penicillin statt des eigentlich ausreichenden Schmalspektrum-Penicillins erhalten. Das ist unnötig teuer,
senkt die Heilungswahrscheinlichkeit und erhöht außerdem das Risiko für bedrohliche Antibiotika-Resistenzen.
Hier hilft das Entscheidungshilfe-Tool , der PEN-FAST Test-Score, weiter. Mit dessen Hilfe kann oft auf die aufwändige und daher meist
unterlassene Haut-Allergietestung verzichtet werden.
mehr lesen
(in deutscher Sprache)
Quelle:Pharmakotherapie, 11.8.2023
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:JAMA Internal Medicine, 17.7.2023
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle: JAMA Internat Medicine,16.3.2020
Fördert die um sich greifende Luftverschmutzung die Zunahme von Antibiotika-Resistenzen?
Im angesehenen Open-access-Fachblatt Lancet Planetary Health wurde nun eine bahnbrechende Studie veröffentlicht,
in der erstmalig weltweit zum Thema Luftverschmutzung und Antibiotika-Resistenzen erhobene Daten analysiert wurden.
Die Mega-Studie wurde von der
Natural Science Foundation of China finanziert und von Forschern an der Zentral-Universität, Zhejiang , China, durchgeführt.
Wie die beiden Gefahren für die Gesundheit der Menschen im Detail ursächlich zusammenhängen,
können die Wissenschaftler noch nicht abschließend erklären.
Sie sind aber davon überzeugt, dass sich durch die Bekämpfung der Luftverschmutzung auch
das lebensbedrohliche Risiko einer weiteren Zunahme der Antibiotika-Resistenzen
senken läßt.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:The Guardien, 8.8.2023, Lancet Planetary Health August 2023
Wieder Langzeit-Hoffnungen:
mit Antisense-Antibiotika als zielgenaue Bakterienkiller gegen Resistenzen
Heutige Antibiotika zerstören jeweils viele Bakterienarten auf einmal. Moleküle nach dem Vorbild von RNA vernichten gezielt krank machende Bakterien.
Sie verringern dadurch Nebenwirkungen und Resistenzen, die bei heutigen Antibiotika oft auftreten. Antisense-Antibiotika werden - wenn sie in Zukunft
funktionsfähig zugelassen sein werden - viel besser wirken.
mehr lesen
(in deutscher Sprache)
Quelle:23.5.2023
Das Antibiotikum Azithromycin kann die Müttersterblichkeit um ein Drittel senken. Hundertausende von
Menschenleben können so gerettet werden.
Im renommierten Fachblatt New England Journal of Medicine wurde eine vom
US-National Institutes
of Health finanzierten Studie veröffentlicht, an der in sieben Ländern
rund 30.000 schwangere Frauen teilgenommen hatten.
Mütter, die vaginal entbunden haben.
Die Studienteilnehmerinnen erhielten während des
Geburtsvorgangs eine einmalige Gabe des Antibiotikums Azithromycin, bzw. ein Scheinmedikament. Es zeigte sich, dass die einmalige Antibiotikagabe das Vorkommen von Blutvergiftungen (Sepsis),
bzw. die Müttersterblichlichkeit um ein Drittel - von 2.4% auf 1.6% - senken konnte. Mit dieser simple und billigen
Prophylaxe-Massnahme ließen sich bei breiter Anwendung Jahr für Jahr einige hunderttausend Menschenleben retten.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle: 9.2.2023, Presseerklärung NIH,
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:New England Journal of Medicine, 9.2.2023, Presseerklärung NIH,
Antibiotika-Mangel: Der Westen hat sich blauäugig auf billige Lieferanten
aus China und Indien verlassen
Die Lagerbestände an Antibiotika schrumpfen in vielen Ländern dramatisch,
dazu kommt ein weiteres Problem: Viel zu oft wirken die Medikamente nicht mehr.
Aufgrund dieser Resistenzen sterben weltweit mehr Menschen als an Tuberkulose
und Aids.
mehr lesen
(in deutscher Sprache)
Quelle:Neue Zürcher Zeitung,30.12.2022
Antibiotika sollten nicht routinemäßig bei der ambulanten
oder stationären Behandlung von Covid-19-Patienetn eingesetzt werden
Beim verzweifelten Versuch Covid-19 medikamentös zu behandeln, kamen versuchsweise auch oft Antibiotika zum Einsatz. Jetzt analysierte eine Forschergruppe
diese experimantellen Therapieversuche und veröffentlichte die Ergebnisse im Fachblatt Journal of clinical medicine.
Von den 593 in Datenbanken gefundenen Studien wurden 36 im Datail analysiert. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluß, dass Antibiotika
bei der Viruserkrankung Covid-19 weder ambulant noch im Krankenhaus
eingesetzt werden sollten - es sei denn, es gäbe eindeutige klinische Hinweise
oder Laborbeweise für eine bakterielle Superinfektion - zusätzlich zur
viralen Corona-CoV-2-Infektion.
Die Risiken, die sich aus einer Routinetherapie mit Antibiotika ergeben, sind nach Ansicht der Experten einfach zu hoch.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:Journal of clinical medicine, 5.12.2022
Eine um die Hälfte der Tage verkürzte Antibiotika-Therapie ist bei an Lungenentzündung erkrankten Kindern oft
medizinisch zu verantworten, ohne eine Erhöhung des Krankheitsrisikos befürchten zu müssen.
Eine im Fachblatt JAMA Pediatrics veröffentlichte Mata-Studie bestätigt den Trend hin zu einer bei Kindern deutlich verkürzten
Antibiotika-Therapie. Verschiedene Studien zeigten, dass eine von 5 auf 3 und von 10 auf 5 Tage verkürzte Antibiotika-Therapie ohne medizinische
Risiken erwogen werden kann.
An der Meta-Studie nahmen im Rahmen von 9 zufallsgesteuerten Untersuchungen 11.143 Kinder (im Alter von 2 bis 59 Monate) teil, die an einer
Lungenentzündung (Pneumonie) erkrankt waren. Es zeigte sich, dass die übliche Antibiotika-Therapie, ohne Nachteil für die Kinder, deutlich von 5 auf 3
bzw. von 10 auf 5 Tage verkürzt werden kann. Es kam bei den Kurztherapien nicht zu einer Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs, bzw.
einem Rückgang der Heilungsrate. Die Zahl der Nebenwirkungen nahm ab und die Erziehungsberechtigten konnten deutlich schneller wieder ihre Arbeit
aufnehmen. Die Kosten der Therapie konnten gesenkt werden.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:JAMA Pediatrics, 14.11.2022
Antibiotikaresistenzen:
Multiresistenter Typhus verbreitet sich weltweit
Immer wieder bildet der Typhuserreger Abwehrmechanismen gegen
Antibiotika. Einige der Bakterienstämme reagieren nur noch auf wenige
Wirkstoffe. Und gerade diese kommen oft nach Europa.
mehr lesen
(in deutscher Sprache)
Quelle: Spektrum, 23.6.2022
Wenig beachtet: Bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika sind
viel gefährlicher als Covid-19
Die in The Lancet veröffentlichte
Riesen-Studie wurde im Jahr 2019 mit den in
204 Ländern und Territorien
erhobenen Zahlen durchgeführt. Ausgewertet wurden die
Daten von 471 Millionen Individuen, die an 7.885 Studienorten
registriert wurden. Am häufigsten waren
Escherichia coli und
Staphylococcus aureus für die durch
Antibiotike-Resistenzen verursachten
Todesfälle verantwortlich.
Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Zusammenhang mit bakteriellen Resistenzen
gegen Antibiotika
3·57 Millionen Todesfällen
erfaßt. Wenn Antibiotika nicht mehr
wirken, dann ist die Existenz der
Menschheit gefährdet.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:he Lancet, 19.1.2022
Zur Weltantibiotikawoche von Spektrum Kompakt für nur 1,99€
Antibiotika - Wettrüsten ums Überleben
Sie zählen zu den wichtigsten Waffen im Kampf gegen
bakterielle Keime: Antibiotika. Doch viele der Erreger
entwickeln Resistenzen und entgehen so der
Medikamentenattacke und neue Ansätze sind erforderlich. So
herrscht ein ständiges Wettrüsten zwischen Medizin und Mikroorganismus.
Datei kaufen für
nur 1,99€
Quelle: Werbung Spektrum Kompakt
Multiresistente Keime werden durch pulsierenden
Laser zu 100% zerstört
Eine der größten Gefahren für die Gesundheit
der Menschen sind die seit
vielen Jahren immer häufiger zu beobachtenden Krankheitserreger die
gegen die meisten verfügbaren Antibiotika multi-resistent sind.
(Multidrug-resistant organisms
(MDROs))
Alternativ zu Antibiotika
werden physikalische Methoden nun entwickelt, mit denen die
Krankheitserreger gewebeschonend zerstört werden können. Jetzt
ist es einer Forschergruppe am Department of
Radiology der Washington University
School of Medicine, St Louis, gelungen, multi-resistente
Bakterien mit ultrakurzwellig-pulsierenden
Laserstrahlen (ultrashort pulsed lasers
(USP)) zu 100% zu zerstören.
Die Mitteilung wurde im Fachblatt
Journal of BioPhotonics
veröffentlicht. Die Methode eignet
sich nicht nur für die Desinfektion von
kontaminierten Oberflächen, sondern -ähnlich
einer Dialyse - auch zur Desinfektion von
fließendem Blut.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:Journal of BioPhotonics, 21.112021
Antibiotika-Therapie mit Doxycyclin ist bei Covid-19 nicht
effektiv
Bei Covid-19-Erkrankungen wird von den Ärzten vielerorts und häufig
Doxycyclin
in der Hoffnung eingesetzt, dass sich so die Erkrankung bessern läßt. Jetzt zeigte
eine im Fachblatt The Lancet - Respiratory Medicine,
veröffentlichte Studie dass das bekannte
Antibiotikum den Verlauf der Covid-19-Erkrankung
offenbar nicht positiv beeinflussen kann.
mehr lesen
(in englischer Sprache)
Quelle:The Lancet, Respiratory Medicine, 28.7.2021
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:The Guardien, 8.8.2023, Lancet Planetary Health August 2023
Wieder Langzeit-Hoffnungen:
mit Antisense-Antibiotika als zielgenaue Bakterienkiller gegen Resistenzen
Heutige Antibiotika zerstören jeweils viele Bakterienarten auf einmal. Moleküle nach dem Vorbild von RNA vernichten gezielt krank machende Bakterien. Sie verringern dadurch Nebenwirkungen und Resistenzen, die bei heutigen Antibiotika oft auftreten. Antisense-Antibiotika werden - wenn sie in Zukunft funktionsfähig zugelassen sein werden - viel besser wirken.
mehr lesen (in deutscher Sprache)
Quelle:23.5.2023
Das Antibiotikum Azithromycin kann die Müttersterblichkeit um ein Drittel senken. Hundertausende von
Menschenleben können so gerettet werden.
Im renommierten Fachblatt New England Journal of Medicine wurde eine vom US-National Institutes of Health finanzierten Studie veröffentlicht, an der in sieben Ländern rund 30.000 schwangere Frauen teilgenommen hatten. Mütter, die vaginal entbunden haben. Die Studienteilnehmerinnen erhielten während des Geburtsvorgangs eine einmalige Gabe des Antibiotikums Azithromycin, bzw. ein Scheinmedikament. Es zeigte sich, dass die einmalige Antibiotikagabe das Vorkommen von Blutvergiftungen (Sepsis), bzw. die Müttersterblichlichkeit um ein Drittel - von 2.4% auf 1.6% - senken konnte. Mit dieser simple und billigen Prophylaxe-Massnahme ließen sich bei breiter Anwendung Jahr für Jahr einige hunderttausend Menschenleben retten.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle: 9.2.2023, Presseerklärung NIH,
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:New England Journal of Medicine, 9.2.2023, Presseerklärung NIH,
Antibiotika-Mangel: Der Westen hat sich blauäugig auf billige Lieferanten aus China und Indien verlassen
Die Lagerbestände an Antibiotika schrumpfen in vielen Ländern dramatisch, dazu kommt ein weiteres Problem: Viel zu oft wirken die Medikamente nicht mehr. Aufgrund dieser Resistenzen sterben weltweit mehr Menschen als an Tuberkulose und Aids.
mehr lesen (in deutscher Sprache)
Quelle:Neue Zürcher Zeitung,30.12.2022
Antibiotika sollten nicht routinemäßig bei der ambulanten oder stationären Behandlung von Covid-19-Patienetn eingesetzt werden
Beim verzweifelten Versuch Covid-19 medikamentös zu behandeln, kamen versuchsweise auch oft Antibiotika zum Einsatz. Jetzt analysierte eine Forschergruppe
diese experimantellen Therapieversuche und veröffentlichte die Ergebnisse im Fachblatt Journal of clinical medicine.
Von den 593 in Datenbanken gefundenen Studien wurden 36 im Datail analysiert. Dabei kamen die Forscher zu dem Schluß, dass Antibiotika
bei der Viruserkrankung Covid-19 weder ambulant noch im Krankenhaus
eingesetzt werden sollten - es sei denn, es gäbe eindeutige klinische Hinweise
oder Laborbeweise für eine bakterielle Superinfektion - zusätzlich zur
viralen Corona-CoV-2-Infektion.
Die Risiken, die sich aus einer Routinetherapie mit Antibiotika ergeben, sind nach Ansicht der Experten einfach zu hoch.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:Journal of clinical medicine, 5.12.2022
Eine um die Hälfte der Tage verkürzte Antibiotika-Therapie ist bei an Lungenentzündung erkrankten Kindern oft medizinisch zu verantworten, ohne eine Erhöhung des Krankheitsrisikos befürchten zu müssen.
Eine im Fachblatt JAMA Pediatrics veröffentlichte Mata-Studie bestätigt den Trend hin zu einer bei Kindern deutlich verkürzten Antibiotika-Therapie. Verschiedene Studien zeigten, dass eine von 5 auf 3 und von 10 auf 5 Tage verkürzte Antibiotika-Therapie ohne medizinische Risiken erwogen werden kann. An der Meta-Studie nahmen im Rahmen von 9 zufallsgesteuerten Untersuchungen 11.143 Kinder (im Alter von 2 bis 59 Monate) teil, die an einer Lungenentzündung (Pneumonie) erkrankt waren. Es zeigte sich, dass die übliche Antibiotika-Therapie, ohne Nachteil für die Kinder, deutlich von 5 auf 3 bzw. von 10 auf 5 Tage verkürzt werden kann. Es kam bei den Kurztherapien nicht zu einer Verschlimmerung des Krankheitsverlaufs, bzw. einem Rückgang der Heilungsrate. Die Zahl der Nebenwirkungen nahm ab und die Erziehungsberechtigten konnten deutlich schneller wieder ihre Arbeit aufnehmen. Die Kosten der Therapie konnten gesenkt werden.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:JAMA Pediatrics, 14.11.2022
Antibiotikaresistenzen:
Multiresistenter Typhus verbreitet sich weltweit
Immer wieder bildet der Typhuserreger Abwehrmechanismen gegen Antibiotika. Einige der Bakterienstämme reagieren nur noch auf wenige Wirkstoffe. Und gerade diese kommen oft nach Europa.
mehr lesen (in deutscher Sprache)
Quelle: Spektrum, 23.6.2022
Wenig beachtet: Bakterielle Resistenzen gegen Antibiotika sind viel gefährlicher als Covid-19
Die in The Lancet veröffentlichte
Riesen-Studie wurde im Jahr 2019 mit den in
204 Ländern und Territorien
erhobenen Zahlen durchgeführt. Ausgewertet wurden die
Daten von 471 Millionen Individuen, die an 7.885 Studienorten
registriert wurden. Am häufigsten waren
Escherichia coli und
Staphylococcus aureus für die durch
Antibiotike-Resistenzen verursachten
Todesfälle verantwortlich.
Insgesamt wurden im Jahr 2019 im Zusammenhang mit bakteriellen Resistenzen
gegen Antibiotika
3·57 Millionen Todesfällen
erfaßt. Wenn Antibiotika nicht mehr
wirken, dann ist die Existenz der
Menschheit gefährdet.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:he Lancet, 19.1.2022
Zur Weltantibiotikawoche von Spektrum Kompakt für nur 1,99€
Antibiotika - Wettrüsten ums Überleben
Sie zählen zu den wichtigsten Waffen im Kampf gegen bakterielle Keime: Antibiotika. Doch viele der Erreger entwickeln Resistenzen und entgehen so der Medikamentenattacke und neue Ansätze sind erforderlich. So herrscht ein ständiges Wettrüsten zwischen Medizin und Mikroorganismus.
Datei kaufen für nur 1,99€
Quelle: Werbung Spektrum Kompakt
Multiresistente Keime werden durch pulsierenden Laser zu 100% zerstört
Eine der größten Gefahren für die Gesundheit der Menschen sind die seit vielen Jahren immer häufiger zu beobachtenden Krankheitserreger die gegen die meisten verfügbaren Antibiotika multi-resistent sind. (Multidrug-resistant organisms (MDROs))
Alternativ zu Antibiotika werden physikalische Methoden nun entwickelt, mit denen die Krankheitserreger gewebeschonend zerstört werden können. Jetzt ist es einer Forschergruppe am Department of Radiology der Washington University School of Medicine, St Louis, gelungen, multi-resistente Bakterien mit ultrakurzwellig-pulsierenden Laserstrahlen (ultrashort pulsed lasers (USP)) zu 100% zu zerstören. Die Mitteilung wurde im Fachblatt Journal of BioPhotonics veröffentlicht. Die Methode eignet sich nicht nur für die Desinfektion von kontaminierten Oberflächen, sondern -ähnlich einer Dialyse - auch zur Desinfektion von fließendem Blut.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:Journal of BioPhotonics, 21.112021
Antibiotika-Therapie mit Doxycyclin ist bei Covid-19 nicht effektiv
Bei Covid-19-Erkrankungen wird von den Ärzten vielerorts und häufig Doxycyclin in der Hoffnung eingesetzt, dass sich so die Erkrankung bessern läßt. Jetzt zeigte eine im Fachblatt The Lancet - Respiratory Medicine, veröffentlichte Studie dass das bekannte Antibiotikum den Verlauf der Covid-19-Erkrankung offenbar nicht positiv beeinflussen kann.
mehr lesen (in englischer Sprache)
Quelle:The Lancet, Respiratory Medicine, 28.7.2021
Erste BAH-Antibiotikakonferenz: Gemeinsam gegen die Ausbreitung von Resistenzen
Berlin – Um der Ausbreitung von Resistenzen entgegenzusteuern, müssen neue Antibiotika erforscht und gleichzeitig die bereits zugelassenen Antibiotika weiter verfügbar gehalten werden.
mehr lesen
Quelle: Presseerklärung Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. ,18.11.2019
Antibiotika-Therapie und Knocheninfektionen
Werden Antibiotika bei Knochen-, bzw. Kunstgelenk-Infektionen innerhalb von sechs Wochen nach Therapiebeginn über längere Zeit oral verabreicht, so ist diese Therapie der weltweit üblichen teuren und zeitaufwändigen intravenösen Infusionsbehandlung nicht wie bisher angenommen unterlegen. Die Lebensqualität ist in beiden Therapiegruppen gleich.
mehr lesen
Quelle: News Medizin 2000
Die Pharmafirma Achaogen ist pleite
Achaogen hat ein Antibiotikum Zemdri (plazomicin) entwickelt, das vor einem Jahr von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassen wurde. Und obgleich der Bedarf an neuen Antibiotika immens groß ist, konnte das kleine Pharmaunternehmen, trotz finanzieller Unterstützung von außen, wirtschaftlich nicht überleben. Zu viele Faktorern machen es nahezu unmögich, mit einem neuen Antibiotiklum Geld zu verdienen. Das online Magazin WIRED erklärt, warum dies so ist:
The Antibiotics Business Is Broken—But There's a Fix
Last week, the biotech company Achaogen announced that it was filing for bankruptcy. That might not seem like much news: Businesses crash and burn all the time. But Achaogen, founded in 2002, was an antibiotics company. Its first drug, Zemdri (plazomicin), was approved by the Food and Drug Administration last June.
mehr lesen
Quelle. WIRED, Mai 2019
Angebliche Penicillin-Allergien entwickeln sich zu einem echten Problem
Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie an einer gefährlichen
Penicillin-Allergie zu leiden. Doch meist stimmt die
Diagnose nicht. Bis zu 95% der angeblichen
Penicillin-Allergiker könnten das Medikament anstandslos
vertragen. Ein aktueller Allergie-Test sollte daher
bei "Alt-Fällen" klären helfen, ob sich die angebliche
Penicillin-Allergie noch immer nachweisen läßt.
Das auch in
Deutschland übliche Ausweichen auf andere, meist viel
teurere und zum Teil toxische Antibiotika schadet dem
individuellen Patienten und fördert die Verbreitung
gefährlicher multiresisteter Krankheitserreger.
Oft beruhen
die Penicillin-Allergie-Diagnosen auch auf Fehldeutungen von
Hauterscheinungen und lassen sich daher mit einem
Allergie-Test nicht bestätigen.
mehr lesen
Quelle: News Medizin 2000, British Medical Journal, Washington Post
Reizdarm - eine Ekeltherapie in Form einer Fremstuhl-Transplantation wirkte weniger gut als die Kontrolltherapie mit einem Scheinmedikament
Viele Menschen leiden unter einem chronischen Reizdarm, der die Lebensqualität der Betroffenen sehr beeinträchtigen kann. Besonders die wiederkehrenden Durchfälle unklarer Ursache beeinträchtigen die Lebensqualität. In besonders hartnäckigen Fällen, wenn Antibiotika versagt haben, greifen Ärzte zu einer "Ekeltherapie" indem sie Fremstuhl-Transplantationen durchführen, um die gestörte Darmflora wieder zu normalisieren.
Doch jetzt hat eine im Fachblatt Gut veröffentlichte Studie überraschenderweise gezeigt, dass eine zur Kontrolle durchgeführte Behandlung mit einem Scheinmedikament besser wirkte als die über sechs Monate durchgeführte Stuhl-Transplantation.
mehr lesen
Quelle: Gut, Juli 2018
Antibiotika-Resistenzen
Die drohende
Apokalypse vermeiden: Wie ganz normaler Schmutz die Menschheit vor tödlichen
bakteriellen Pandemien schützen soll
US Forscher arbeiten an einer neuen Methode, um
im Labor mit Hilfe von schnellen Super-Computern und riesigen
DNS-Datenbanken in ganz normaler Erde, bzw.
in Schlamm,
Gen-Sequenzen zu identifizieren, die, bekannten
Antibiotika-Mustern ähnelnd, das Grundgerüst für neue
Antibiotika sein können.
Molekular-Biologen
glauben, dass möglicherweise schon
kleine Änderungen an der chemischen Struktur eines von
Bakterien im Kampf gegen andere Bakterien entwickelten
Antibiotika--Moleküls ausreichen, um
zahlreiche neue Antibiotika zu schaffen.
Doch um hier weiter zu kommen, benötigen die
Forscher um Professor Sean Brady von der
Rockefeller-Universität für ihre unkonventionelle Entwicklungsarbeit Millionen von
in Datenbanken indexierten DNS-Sequenzen und viel Glück
- sowie Geld. Um ihre Pläne weiterverfolgen zu können,
haben die Forscher um Sean Brady in New
York das Biotech-Unternehmen Lodo Therapeutics
gegründet, das von bedeutenden Sponsoren wie der Bill
und Melinda Gates Stiftung und den Pharma-Giganten Lilly
und Pfizer finanziell unterstützt wird. Erste
Erfolge belegen, das es Sinn macht, die unkonventionelle
Idee weiter zu verfolgen. Sie wecken bei den Forschern große Hoffnungen.
mehr lesen
Quelle: Medizin-2000 News, WIRED Januar 2018
Antibiotika-Einnahme: das Dogma Langzeiteinnahme gerät ins wanken
Bisher war es unumstrittene Lehrmeinung, dass Antibiotika
über einen längeren Zeitraum eingenommen werden müssen. Einnahmedauer war bei unkomplizierten
Infekten mindestens eine Woche - oder sogar zwei Wochen.
In
der letzten Zeit melden sich aber immer mehr Ärzte zu Wort, die
an diesem Dogma rütteln.
Viele Hausärzte raten mittlerweile dazu, mit der Antibiotika-Einnahme
aufzuhören, sobald Symptome wie Husten und Fieber besser geworden
sind. Das kann schon nach 3 oder 4 Tagen der Fall sein.
mehr lesen
Quelle: Zeit online
Die Häufigkeit von Penicillin-Allergien wird überschätzt
In der Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, dass
Penicillinallergien sehr häufig sind. Doch das ist nicht der Fall. In
90% der Fälle ist die meist vor vielen Jahren in der Kindheit gestellte
Diagnose falsch und wird von den Patienten ein Leben lang auf
Befragen mitgeteilt und von den Ärzten nur selten kritisch
hinterfragt. Dies kann schlimme Folgen haben. Im Zeitalter der
bedrohlichen multiresistenten Keime sollte diese weit verbreitete Fehldiagnose
nicht einfach akzeptiert werden.
Das Ausweichen auf andere
Antibiotika ist meist icht sinnvoll, da diese teuer, mit
Nebenwirkungn behaftet und weniger wirksam sein können. Die Diagnose
Penicillin-Allergie läßt sich von
Allergologen und Immunologen durch spezielle Laboruntersuchungen und
vorsichtig durchgeführte Provokationstests beweisen oder widerlegen. Wenn es
die zur Verfügung stehende Zeit erlaubt, kann auch der Versuch
der vorsichtigen Hyposensibilsierung gegen Penicillin
versucht werden.
Doch ein Problem bleibt bestehen und läßt sich
kurzfristig nicht beseitigen: es gibt in Deutschland viel zu
wenige Allergologen und Immunologen.
mehr lesen
Quelle:JAMA
Antibiotika-Therapie feinjustiert
Häufig verwendetes Probiotikum versagt bei der Therapie
Antibiotika induzierter Durchfälle.
Die Gabe von Lactobacillus plantarum DSM9843 (LP299V) war
laut einer im Fachblatt Journal of Pediatrics veröffentlichten
Studie - im Vergleich zu einer in der
Kontrollgruppe
durchgeführten Plazebo-Therapie - nicht in der Lage,
im Zusammenhang mit einer Antibiotika-Therapie auftetende
wässrige Durchfälle positiv zu beeinflussen.
Lactobacillus ist der Name einer
Gattung von
grampositiven, meist
stäbchenförmigen
Bakterien aus der
Familie der
Lactobacillaceae. Lactobacillus-Arten
sind wichtig für die Lebensmittelindustrie. Sie werden für die
Herstellung von
Milchprodukten und
Bierspezialitäten wie Berliner Weiße und Leipziger Gose genutzt.
Ohne Milchsäurebakterien gäbe es praktisch keine Milchprodukte. (WIKIPEDIA).
Von Milchsäurebakterien nimmt man an, dass sie die
Darmflora schützen, wenn eine Antibiotika-Therapie Durchfälle auslöst.
Diese Annahme trifft also zumindest in Bezug auf Lactobacillus plantarum nicht zu.
mehr lesen
Quelle: Journal of Pediatrics
Killerbakterien können
möglicherweise Antibiotika ersetzen
Das Bakterium Bdellovibrio bacteriovorus ist für den
Menschen harmlos, frisst aber andere, krankmachende
Erreger. Forscher testen nun, ob sich die aggressiven
Einzeller als Antibiotikaersatz eignen.
mehr lesen
Quelle: Spiegel online
Übersicht Antibiotika Therapie
Übersichtsartikel (in englischer Sprache) zur
derzeitigen kritischen Situation
und den Zukunftsaussichten.
mehr lesen
Quelle: New England Journal of Medicine
Phagentherapie: viel versprechende Alternative
zur immer schwieriger werdenden Antibiotika-Therapie
Immer mehr Menschen entwickeln gefährliche Antibiotika-Resistenzen. Hauptursache ist der
Jahrzehnte lange sorglose Masseneinsatz von Antibiotika -
sowohl beim Menschen, aber auch in der Nutztierhaltung.
Besonders Unterdosierungen, bzw. zu kurze Einnahmedauer
können auf individueller Ebene zur Entstehung einer
Antibiotika-Resistenz beitragen. Mit der sog.
Phagentherapie steht eine
wenig bekannte Alternative zur
Antibiotika-Therapie zur Verfügung,
die in Deutschland bisher kaum zum Einsatz kommt.
mehr lesen
Allergierisiko
Homöopathie: Bizarre Rückrufaktion
In den USA wurden kürzlich
homöopathische Medikamente vom
Markt genommen, weil in ihnen nicht deklarierte Antibiotika, bzw. mit
Antibiotika verwandte Stoffe gefunden worden waren.
mehr lesen
Quelle: Süddeutsche Zeitung
Grippale Infekte fehlbehandelt
Antibiotika-Gabe bei Erkältungskrankheiten
ist auch bei kleinen Kindern oft
überflüssig. Ein positiver Therapieeffekt
wird meist nicht beobachtet.
mehr lesen
Quelle: British Medical Journal 2014
Akute Bronchitis
Obgleich eine
akute Bronchitis oft durch bakterielle Infektionen ausgelöst
wird, ist die Gabe von
Antibiotika oft überflüssig. Studien haben
gezeigt: Die
Antibiotikatherapie verbessert den Krankheitsverlauf
meist nicht.
mehr lesen
Quelle:Cochrane Database Syst Rev. 2014 Mar
Ekeltherapie
Wenn die üblichen Antibiotika versagen - retten transplantierte Fremd-Fäkalien
oft Menschenleben
Durch die Übertragung von Fremd-Fäkalien können Patienten
geheilt werden, die unter lebensbedrohlichen,
therapieresistenten Durchfallerkrankungen
leiden. Die
Durchfälle werden meist durch den gefürchteten
Krankenhauskeim Clostridium difficile ausgelöst, der mit
Antibiotika kaum in den Griff zu bekommen ist.
Doch die Methode ist so neu und unkonventionell, dass sich
die Krankenkassen trotz der überzeugenden Therapieerfolge
noch weigern die Kosten zu übernehmen.
mehr lesen
Quelle: Spiegel online
Antibiotika-Therapie und probiotischer Joghurt
Nahezu jeder dritte mit
Antibiotika
behandelte Patient reagiert auf die Therapie mit einem Durchfall.
Probiotische Joghurts können diese lästigen Beschwerden oft verhindern.
mehr lesen
Quelle: Fachblatt JAMA und Spiegel online
Antibiotika-Therapie bei
akuten Nasen-Nebenhöhlenentzündungen
(Sinusitis)
Eine Behandlung mit
Antibiotika ist nicht nur bei
Kindern, sondern oft auch bei Erwachsenen überflüssig. Diese
Medikamente sind bei vielen akuten
Infektionskrankheiten nicht in der Lage die
vorhandenen
Krankheitszeichen zu lindern. Gleichzeitig
fördern sie die Entwicklung von gefährlichen,
antibiotikaresistenten Bakterienstämmen.
mehr lesen
Quelle: JAMA. 2012 Feb 15;307(7):685-92
Fahrlässiger Umgang mit Antibiotika: Multiresistente Bakterien
gefährden das Überleben der Menschheit.
Antibiotika sind die Allzweckwaffe
gegen Bakterien - doch schon bald könnten sie komplett
wirkungslos sein. Immer öfter tauchen Bakterien auf, die
gegen alle Medikamente resistent sind. Die Weltgesundheitsorganisation
beziffert die Zahl der Toten allein in der EU auf 25.000
pro Jahr.
mehr lesen
Quelle: Zeit online
Die Häufigkeit von Penicillin-Allergien wird überschätzt
In der Öffentlichkeit herrscht die Meinung vor, dass
Penicillinallergien sehr häufig sind. Doch das ist nicht der Fall. In
90% der Fälle ist die meist vor vielen Jahren in der Kindheit gestellte
Diagnose falsch und wird von den Patienten ein Leben lang auf
Befragen mitgeteilt und von den Ärzten nur selten kritisch
hinterfragt. Dies kann schlimme Folgen haben. Im Zeitalter der
bedrohlichen multiresistenten Keime sollte diese weit verbreitete Fehldiagnose
nicht einfach akzeptiert werden.
Das Ausweichen auf andere
Antibiotika ist meist icht sinnvoll, da diese teuer, mit
Nebenwirkungn behaftet und weniger wirksam sein können. Die Diagnose
Penicillin-Allergie läßt sich von
Allergologen und Immunologen durch spezielle Laboruntersuchungen und
vorsichtig durchgeführte Provokationstests beweisen oder widerlegen. Wenn es
die zur Verfügung stehende Zeit erlaubt, kann auch der Versuch
der vorsichtigen Hyposensibilsierung gegen Penicillin
versucht werden.
Doch ein Problem bleibt bestehen und läßt sich
kurzfristig nicht beseitigen: es gibt in Deutschland viel zu
wenige Allergologen und Immunologen.
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Quelle:JAMA
Antibiotika-Therapie feinjustiert
Häufig verwendetes Probiotikum versagt bei der Therapie
Antibiotika induzierter Durchfälle.
Die Gabe von Lactobacillus plantarum DSM9843 (LP299V) war
laut einer im Fachblatt Journal of Pediatrics veröffentlichten
Studie - im Vergleich zu einer in der
Kontrollgruppe
durchgeführten Plazebo-Therapie - nicht in der Lage,
im Zusammenhang mit einer Antibiotika-Therapie auftetende
wässrige Durchfälle positiv zu beeinflussen.
Lactobacillus ist der Name einer
Gattung von
grampositiven, meist
stäbchenförmigen
Bakterien aus der
Familie der
Lactobacillaceae. Lactobacillus-Arten
sind wichtig für die Lebensmittelindustrie. Sie werden für die
Herstellung von
Milchprodukten und
Bierspezialitäten wie Berliner Weiße und Leipziger Gose genutzt.
Ohne Milchsäurebakterien gäbe es praktisch keine Milchprodukte. (WIKIPEDIA).
Von Milchsäurebakterien nimmt man an, dass sie die Darmflora schützen, wenn eine Antibiotika-Therapie Durchfälle auslöst. Diese Annahme trifft also zumindest in Bezug auf Lactobacillus plantarum nicht zu.
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Quelle: Journal of Pediatrics
Killerbakterien können möglicherweise Antibiotika ersetzen
Das Bakterium Bdellovibrio bacteriovorus ist für den Menschen harmlos, frisst aber andere, krankmachende Erreger. Forscher testen nun, ob sich die aggressiven Einzeller als Antibiotikaersatz eignen.
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Quelle: Spiegel online
Übersicht Antibiotika Therapie
Übersichtsartikel (in englischer Sprache) zur derzeitigen kritischen Situation und den Zukunftsaussichten.
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Quelle: New England Journal of Medicine
Phagentherapie: viel versprechende Alternative zur immer schwieriger werdenden Antibiotika-Therapie
Immer mehr Menschen entwickeln gefährliche Antibiotika-Resistenzen. Hauptursache ist der
Jahrzehnte lange sorglose Masseneinsatz von Antibiotika -
sowohl beim Menschen, aber auch in der Nutztierhaltung.
Besonders Unterdosierungen, bzw. zu kurze Einnahmedauer
können auf individueller Ebene zur Entstehung einer
Antibiotika-Resistenz beitragen. Mit der sog.
Phagentherapie steht eine
wenig bekannte Alternative zur
Antibiotika-Therapie zur Verfügung,
die in Deutschland bisher kaum zum Einsatz kommt.
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Allergierisiko
Homöopathie: Bizarre Rückrufaktion
In den USA wurden kürzlich homöopathische Medikamente vom Markt genommen, weil in ihnen nicht deklarierte Antibiotika, bzw. mit Antibiotika verwandte Stoffe gefunden worden waren.
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Quelle: Süddeutsche Zeitung
Grippale Infekte fehlbehandelt
Antibiotika-Gabe bei Erkältungskrankheiten ist auch bei kleinen Kindern oft überflüssig. Ein positiver Therapieeffekt wird meist nicht beobachtet.
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Quelle: British Medical Journal 2014
Akute Bronchitis
Obgleich eine akute Bronchitis oft durch bakterielle Infektionen ausgelöst wird, ist die Gabe von Antibiotika oft überflüssig. Studien haben gezeigt: Die Antibiotikatherapie verbessert den Krankheitsverlauf meist nicht.
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Quelle:Cochrane Database Syst Rev. 2014 Mar
Ekeltherapie
Wenn die üblichen Antibiotika versagen - retten transplantierte Fremd-Fäkalien
oft Menschenleben
Durch die Übertragung von Fremd-Fäkalien können Patienten
geheilt werden, die unter lebensbedrohlichen,
therapieresistenten Durchfallerkrankungen
leiden. Die
Durchfälle werden meist durch den gefürchteten
Krankenhauskeim Clostridium difficile ausgelöst, der mit
Antibiotika kaum in den Griff zu bekommen ist.
Doch die Methode ist so neu und unkonventionell, dass sich
die Krankenkassen trotz der überzeugenden Therapieerfolge
noch weigern die Kosten zu übernehmen.
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Quelle: Spiegel online
Antibiotika-Therapie und probiotischer Joghurt
Nahezu jeder dritte mit Antibiotika behandelte Patient reagiert auf die Therapie mit einem Durchfall. Probiotische Joghurts können diese lästigen Beschwerden oft verhindern.
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Quelle: Fachblatt JAMA und Spiegel online
Antibiotika-Therapie bei akuten Nasen-Nebenhöhlenentzündungen (Sinusitis)
Eine Behandlung mit Antibiotika ist nicht nur bei Kindern, sondern oft auch bei Erwachsenen überflüssig. Diese Medikamente sind bei vielen akuten Infektionskrankheiten nicht in der Lage die vorhandenen Krankheitszeichen zu lindern. Gleichzeitig fördern sie die Entwicklung von gefährlichen, antibiotikaresistenten Bakterienstämmen.
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Quelle: JAMA. 2012 Feb 15;307(7):685-92
Fahrlässiger Umgang mit Antibiotika: Multiresistente Bakterien gefährden das Überleben der Menschheit.
Antibiotika sind die Allzweckwaffe gegen Bakterien - doch schon bald könnten sie komplett wirkungslos sein. Immer öfter tauchen Bakterien auf, die gegen alle Medikamente resistent sind. Die Weltgesundheitsorganisation beziffert die Zahl der Toten allein in der EU auf 25.000 pro Jahr.
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Quelle: Spiegel online
Atlas zu resistenten Krankheitserregern und Antibiotikaverbrauch für Deutschland erschienen
Die Paul-Ehrlich-Gesellschaft und die
Universitätsklinik
Freiburg stellen den Antibiotika-Resistenzatlas "GERMAP
2008" vor.
Zahlreiche
bakterielle Krankheitserreger wie Staphylococcus aureus,
Escherichia coli und Enterokokken sind unempfindlicher
gegen Antibiotika geworden, so dass die durch sie ausgelösten
Krankheiten bei Menschen wie Tieren immer schwieriger
zu behandeln sind.
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Quelle: Paul-Ehrlich-Gesellschaft und Universitätsklinik Freiburg
Antibiotika Therapie
Neues Antibiotikum im Tierversuch erfolgreich im Kampf gegen resistente Superkeime: Insbesondere der sorglose Umgang mit den vorhandenen Antibiotika hat im Verlauf der letzten Jahrzehnte dafür gesorgt, dass immer mehr Krankheitserreger gefährliche Resistenzen entwickeln und daher den üblichen Antibiotika widerstehen.
Neue in-vivo Daten: Caspofungin
auch gegen Amphotericin B-resistente Candida wirksam. In einem Tiermodell
disseminierter Infektionen hat sich Caspofungin als hoch
wirksam bei Infektionen mit Amphotericin B-resistenten
Candida albicans, C. glabrata und C. lusitaniae erwiesen.
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Problem antibiotikaresistente Staphylokokken
Antibiotikaresistente
Staphylokokken sind bedeutende Erreger von Infektionen
in Einrichtungen des Gesundheitswesens.
"Die deutliche
Zunahme dieser so genannten Methicillin-resistenten Staphylococcus
aureus (MRSA) in den letzten Jahren ist Besorgnis erregend.
mehr lesen
Quelle:Fachjournal "CHEST" des American College of Chest Physicians
Antibiotikaeinsatz bei Bronchitis.
Das Fachjournal "CHEST" des American College of Chest Physicians veröffentlichte die Ergebnisse der MOSAIC-Studie. Die fünftägige Therapie mit (Moxifloxacin) ist bei einer akut verschlimmerten Bronchitis (AECB = akute Exazerbation der chronischen Bronchitis) der Standardtherapie mit Amoxicillin, Clarithromycin oder Cefuroxim deutlich überlegen.
Quelle:CHEST des American College of Chest Physicians
Informieren und werben auf den
themenfokussierten Mikro-Websites des Info-Netzwerk Medizin 2000
Weltweit helfen viele ehrenamtlich tätige Menschen mit Hilfe der kostenlosen Smartphone-App Be My Eyes sehbehinderten bzw. blinden Menschen - innerhalb weniger Sekunden und in über hundert Sprachen - die Tücken des Alltags besser zu meistern.mehr lesen (WIKIPEDIA in deutscher Sprache)zum Download und zur Anmeldung (App-Website in englischer Sprache)
Atemgas-Analysen helfen bei der Diagnostik und dem Therapie-Management zahlreicher
Atemwegserkrankungen.
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